die
stigmatisierung -
die titelseite der erstausgabe meines erinnerungsbuches
"das stigma: edelweiss-pirat" zeigt auf meinem rechten
unterarm das stigma edelweiss. im KZ-lager wurde eine
solche kennzeichnung höhnisch als "schlachtvieh-stempel"
bezeichnet; die häftlingsnummer der juden nannten
die nazis "telefon-nummer": "welches ist deine telefon-nummer?
sprich."
ich habe das buchenwald-transportlager köln-deutz
weiter oben beschrieben: zugang von der mühlheimer
strasse aus (hinter dem letzten trakt der damals aufstehenden
messegebäude ... rechts ... in richtung hafen gesehen,
in dem in den vergangenen jahren die "kelly-family"
ihr hausboot liegen hatte.) man stelle sich dann die
erste häftlingsbaracke auf der zum rhein hinstrebenden
rechten schrägseite des gedachten pentagramms der
baracken-aufstellung vor und nehme die mühlheimer
strasse als dessen waagerecht liegende basislinie an;
dann an jeder schrägseite des grundplans weitere
baracken, mit den längs-seiten parallel zu den
seiten-linien des pentagramms, und diesem folgend links
wieder bis an die mühlheimer strasse heran. türen
und fenster waren zum zentrum des appell-platzes hin
ausgerichtet, wo eine hohe häftlingsfigur aus holzlatten,
stroh und draht aufgestellt war, auf die die SS-weiber
lustvoll-spielerisch mit lasziven schreien ihre schäferhunde
hetzten: eine szene danteschen infernos.
ich weiss nicht, wieso es sich ergeben hatte, dass die
sitzbänke an der fensterseite der baracke, in die
wir eingewiesen wurden, von einer gruppe belgischer
priester und zwei sowjetischen piloten besetzt waren.
der bevorzugte platz wurde jedenfalls als deren territorium
von den meisten der hier eingesperrten akzeptiert. als
wir, Josef Franzen, Walter Sillenberg und ich, von den
SS-leuten in den raum gebracht wurden, winkten uns die
sowjetischen kriegsgefangenen zu sich und forderten
uns auf, neben ihnen platz zu nehmen. so waren wir hier
sofort privilegierte: wir waren jung, waren 15 und 18
jahre alt, kamen in unverbrauchter, sauberer kleidung,
waren normal genährt. das alles hob uns von der
dunklen masse der wesentlich älteren häftlinge
ab, die unterernährt waren, zerlumpte und schmutzige
kleidung trugen und wahrscheinlich monatelang ohne jede
körperpflege gewesen waren. vielleicht war es also
dieser äussere gegensatz zu ihnen, der uns zu dem
"platz an der sonnenseite" verhalf. vielleicht aber
sah man in den neuankömmlingen auch nur willkommene
träger neuester nachrichten?
ich habe in "STIGMA" den barackenraum und die dort herrschenden
zustände eingehend dargestellt. zu den uns von
anfang an eingeräumten privilegien gehörte
es, dass zwei von uns, Walter Sillenberg und ich, im
rahmen eines tisches schlafen konnten, der mit der tischplatte
nach unten auf den boden gestellt wurde. es ist möglich,
dass unsere ratgeber uns aus besonderem grunde vor dem
schlafen in einem der überfüllten etagen-betten
bewahren wollten. wir dachten eher naiv an die vermeidung
von körperkontakten mit wanzen und läusen,
die jedoch selbstverständlich nachts die hürden
des tischkastens überwanden. (unsere körper
waren bald wie von einem dicht-gefleckten ekzem mit
ihren saug-malen gezeichnet).
wir freundeten uns mit den beiden sowjetischen piloten
an, die ein einwandfreies deutsch sprachen. sie trugen
die für flieger typische lederbekleidung. ich war
von der strengen schönheit ihrer köpfe und
gesichter sehr beeindruckt: langschädel, blond,
strahlend blaue augen, die gesichter streng und schmal,
gerade nasen: alles in einem wunderschönen ebenmass.
doch nicht von der von den nazis propagierten robust-nordischen,
sondern von einer als fremdartig erscheinenden feineren,
zierlicheren art. konstitutions-typologisch gesehen
war ihr körperbau leptosom. ihre körpergrösse
betrug nicht mehr als vielleicht 170 cm. beide waren
intellektuelle und hochgebildete bolschewisten. sie
waren noch studenten gewesen, als der krieg über
sie kam. sie sprachen kenntnisreich über die deutsche
geschichte, über die grossen komponisten, über
die deutsche literatur und überfragten darin meine
-trotz meinem grossen interesse- noch viel zu geringen
kenntnisse.
allerdings: ich war fünfzehn, sie waren beide vielleicht
fünfundzwanzig jahre alt, hatten also so viele
jahre mehr zeit für die durchdringung des kosmos
der sprache, bildung und bilder gehabt. an den schulen
der sowjetunion wurde deutsch als erste fremdsprache
gelehrt. in russland gab es eine traditionelle verehrung
der deutschen kultur. und so kannten die piloten auch
die werke von Hermann Hesse, und ich schwärmte
von meinen lieblingsbüchern "demian", "siddharta",
"morgenlandfahrt" und "steppenwolf", die bei den heimabenden
unserer gruppe von den älteren vorgelesen wurden.
aber welche werke von Gerhart Hauptmann kannte ich?
damals nicht mehr, als ich vage auch vom "friedrichshagener
dichterkreis" wusste, da, wo ihn die jugendbewegung
mit der rezeption der gedichte von Richard Dehmel tangierte
oder den vagabondage-dichter Peter Hille erinnerte.
alles war noch unreif, doch würde es werden.
(hoffnung in der hoffnungslosigkeit). von Gerhart Hauptmann
hatte ich lediglich den roman "die weber" gelesen: es
war das sozial-kritische thema, nicht so sehr das dichterische
werk selbst, das uns -so gab man es uns vor- eben als
junge sozialisten zu interessieren hatte. (A).
aber hier jetzt, an oder wegen diesem ort, unter dem
regime der SS-schergen und der SS-weiber, beim hecheln
ihrer hunde: die beiden russen zitierten aus Hauptmanns
werken. ich, deutscher! wäre die kenntnis der
deutschen literatur ein kriterium für das damals
stets auf dem munde geführte "deutschtum" gewesen:
die sowjetischen piloten hätten als seine protagonisten
gelten müssen. sie sagten einen text von Hauptmann
her, der mich an jenem ort seelisch tief aufrührte
und mir zugleich die gewissheit der letzten freiheit
und menschlichkeit vermittelte, die wir, die gefangenen,
die zugleich aber in uns selbst unendlich freien ...
immer besassen. darüber sprachen sie. uns galt
Gerhart Hauptmann nicht entschieden revolutionär
genug; seine sprache war nicht die sprache der "front".
(B) die piloten dachten anders. sie schätzten seine
subtile sprache und wussten seine metaphern zu deuten.
Hauptmann habe sich als mensch von den unmenschlichen
des nazis abgewandt: er wolle nicht einer von ihnen,
er wolle lieber kein mensch mehr sein. so sagten sie.
aber ... ob das so stimmte? zu ungenau blieb mir der
text in erinnerung.
im august 2001 erinnerte ich mich wieder an die gespräche
von damals, fünf monate nach der ermordung meines
jüngsten sohnes, als ich langsam zu begreifen begann,
dass er nur noch in meiner erinnerung fortexistieren
würde und ich zugleich befürchtete, sein bewegtes
bild in mir und seine vertraute sprache könnten
aus meinem gedächtnis verschwinden. im augenblick
des erlebens des neuen alten barbarismus erinnerte ich
mich und daran, was immer die letzte freiheit sein kann:
"ich will kein mensch mehr sein!" (was haben menschen
den meinen und mir ein leben lang ... in der nazi-zeit
und in der BRD ... nicht alles angetan?!) »ich
will kein mensch mehr sein!« so könnte auch
die inschrift über dem tor zu jenem verwilderten
garten lauten, von dem ich dachte, er könnte die
landschaft meines buches sein. vor diesem tor habe ich
immer wieder zögernd gestanden, doch war ich nicht
entschlossen genug, dieses trauhmland auch zu betreten.
die welt, so dachte ich, müsse doch zu bessern
sein. trauhm! die totenmaske meines sohnes hat sein
lächeln im trauhme festgehalten: was ist der kurze
schwere traum des barbarischen letzten augenblicks dagegen?
"ich will kein mensch mehr sein!": es ist ein text aus
der erzählung "das meerwunder" (C) von Gerhardt Hauptmann,
den ich ... angesichts der welt, wie sie ist und wie sie
immer wieder zu erleben ist ... immer mehr seelisch empfunden
als rational gedacht habe: Ĝ (...) in blutschrift las
ich schon damals den schrei: "ich will kein mensch mehr
sein!" (...) und darum: ich ... werfe es hin, mein menschentum.
und wenn es mir nicht von der schulter will (...) so schüttele
ich mich und schreie ... vergebt es mir, ich muss es hinaus-schrein
... : ich will kein mensch mehr sein, ich will es nicht!×
"ich will keiner sein oder werden so wie sie, die schinder
und schänder der welt." Gerhart Hauptmann muss es
so -bewusst oder unbewusst- gemeint haben, in jener nazi-zeit,
als die blutigsten verbrecher vorgaben ... menschen zu
sein.
die beiden sowjetischen flieger erzählten auch von
den "starzen", den charismatischen führern der orthodoxen
gemeinschaften junger mönche und novizen, die den
kontemplativen freundeskreisen bündischer jugend
ähnlich seien; so folgerten sie aus meinen darstellungen.
in den frühen fünfziger jahren, als wir uns
im freundeskreis mit gregorianik und den mönchs-gesängen
der ostkirche (D) befassten, konnte ich ihre erzählungen
weitergeben und den jüngeren vermitteln, was es in
seiner tiefe bedeutet, bündisch zu sein, und wie
vielseitig es zu gestalten und zu leben ist.
kluge und gebildete kommunisten haben mich seit meiner
frühesten jugend beeindruckt. so war meine zuneigung
zu den beiden russischen piloten eben auch in meiner wissbegier
begründet: lernen, lernen, lernen! in der diskussion
waren sie mir weit überlegen; aber wo hätte
ich mich auch in Hitler-deutschland auf ihrem niveau schulen
können?, zumal ich schon im februar 1943 wegen der
fortführung der bündischen jugend von der schule
relegiert worden und ein allgemeines verbot weiterführender
(aus-)bildung gegen mich ausgesprochen worden war. ich
sollte nur noch arbeits-sklave in der rüstungs-industrie
und/oder Hitlers kanonenfutter sein. (ich wurde es nur
deshalb nicht, weil ich mich der dienstpflicht entzog
und auch nach nur vier tagen von der nazi-wehrmacht desertierte,
in die ich als knapp sechzehnjähriger im oktober
1944 -aus dem SS-sonderlager hinzert heraus- hineingepresst
worden war).
ich erzählte den russen von unserer jungenschaft,
die sich seit 1939 um den aufbau von gruppen einer breiten
volks-jugendbewegung ... und um deren anti-nationalsozialistische
ausrichtung bemühte. (in wuppertal, von oberbarmen
bis nach vohwinkel, waren wir dafür bekannt. zahlreiche
der im hauptstaatsarchiv NRW in düsseldorf verwahrten
GESTAPO-akten weisen das aus. dort ist nachzulesen: "in
oberbarmen war die HJ 1942 von der strasse vertrieben").
ich zeichnete für die sowjetischen freunde auf einem
etwa DIN A 6 grossen stück papier die symbole auf,
die wir auch für wand-graffitis verwendeten: ein
edelweiss und ein -in einem zug gezogenes- pentagramm,
in dessen mitte wir "e.p." schrieben.(E)
ein funktionstüchtiges system -
die funktions-häftlinge, die KAPOS, waren spitzel
und hielten sich von ihnen bevorzugte häftlinge als
spitzel. unsere »absolut verbotenen bolschewistischen
diskussionen« (SS-bewortung) wurden unmittelbar
nach der herstellung der zeichnungen an die SS verraten.
an einem spätnachmittag mussten alle häftlinge
unsere barackenstube verlassen und sich in appell-ordnung
auf dem appellhof aufstellen. die SS-weiber mit ihren
schäferhunden sicherten den block der 68 gefangenen.
SS-leute besetzten den raum und durchsuchten ihn. einer
der funktions-häftling unterstützte sie dabei.
sie fanden unter anderem auch meine zeichnungen. die folge:
entsetzliche prügel, vor allem für die beiden
flieger. die drohung, mir -dem spöttisch »maler«
genannten- die handgelenke zu brechen.
die SS-leute zerrten mich über den appell-platz,
verdrehten und schoben mir den rechten arm so weit hinter
dem rücken nach oben, dass ich vor schmerz schreien
musste. dann die beschriebenen szenen in der »effekten-kammer«.
am nächsten morgen wurde ein polnischer häftling,
der »lager-frisör« (F), damit beauftragt,
die von mir gezeichneten symbole mit einem kopierstift
(sogenannter blaustift, die mine aus wasserlöslicher
teerfarbe) nachzuzeichnen. diese nachzeichnung wurde angefeuchtet
und das edelweiss wurde uns auf die innenseite des rechten
unterarms gedrückt, wo es sich seitenverkehrt abbildete.
(uns: das heisst Walter Sillenberg und mir. Josef Franzen
hatte an den diskussionen nicht teilgenommen).
der »lager-frisör« verfügte über
einen holzschaft-federhalter. anstelle einer schreibfeder
waren zwei stecknadeln in die feder-hülse des federhalters
eingesetzt, die schräg aufeinander zuliefen und eine
doppelspitze bildeten, mit der man eine flüssigkeit
aufnehmen konnte. mit diesem gerät stach uns der
mensch die edelweiss-zeichnungen mit tusche oder tinte
unter die haut. die tätowierung mit den unsterilen
nadeln zog eine sehr böse entzündung nach sich.
über wochen hinweg war mein arm sehr stark angeschwollen,
und es bestand die gefahr der amputation.
schwarze nazis ... braune nazis ... gleich und gleich
-
nach dem ende eines abend-appells, der block der häftlinge
war dabei, sich aufzulösen, kam ein nicht zu den
bewachern des lagers gehörender SS-offizier auf mich
zu. "bleib steh'n!" ich erschrak und zitterte vor angst.
"keine bange" sagte er, und hielt mir ein kleines weiss-brot
hin. ich beschreibe die doppelte unmenschlichkeit und
den wahnsinn der situation: ehe ich das brot an mich nehmen
konnte, riss ein etwa vierzigjähriger häftling
es an sich! "ich habe zwei jahre gefängnis hinter
mir. ich brauche das notwendiger als der!" meinte mich,
dem früher schon zynisch von ihm verheissen worden
war, nur durch den schornstein in die freiheit zu gelangen.
er drohte, den vorgang der lagerleitung zu melden. der
SS-offizier verstand; ging eilends davon. der brot-räuber
war seinen angaben nach ein angehöriger der "schwarzen
front" (Otto-Strasser-bewegung der angeblich wahren nationalsozialisten)
aus aachen. und auch er war jemand, nazi oder krimineller,
vollkommen gleich, der mit der lager-SS kungeln und die
übrigen häftlinge, vor allem die "politischen",
unterdrücken, erpressen und in angst und schrecken
halten konnte: ein mitglied der KAPO-bande!
die in der aussenstelle des hauptstaatsarchivs des landes
NRW in cornelimünster archivierten häftlingsakten
müssten es ermöglichen, zu erfahren, welcher
aachener bürger wegen seiner zugehörigkeit zur
"schwarzen front" (und wegen des sexuellen missbrauchs
von kindern und jugendlichen) im herbst 1943 im buchenwald-aussenlager
köln-deutz inhaftiert war. obwohl das kölner
lager ein durchgangs- und transport-lager des buchenwald-archipels
war, war der schwarze nazi noch dort, als wir von der
wuppertaler GESTAPO am 17. januar 1944 wieder dorthin
verbracht wurden.
seilschaften - warum wird mir wohl von faschistoiden
intriganten und den mit ihnen zusammen-gehenden oder auch
selbsthandelnden archivaren der zugang zu archiven (zum
beispiel auch von dem freund dort immer noch umtriebiger
hochrangiger williger helfer Hitlers und einer gewissen
HJ-kamarilla, dem inzwischen als mutmasslicher mörder
hervorgetretenen dr. Winfried Mogge (*) auch auf burg
ludwigstein) unmöglich gemacht? fürchten sie,
dass ich aus meiner kenntnis der illegalen bündischen
und generell der politischen strukturen heraus ... sowie
mit hilfe aufzufindender dokumente ... die geschichts-schwindeleien
entlarven könnte, die nazis und widerstands-schmarotzer
seit den siebziger jahren ... nach 1989 auch in den alten
ländern der DDR ... in die welt gesetzt haben?
(*) >archivdirektor tötet mitarbeiterin: das
drama bei der jugendbewegung "die wandervögel" in
kassel (sic!) ist aufgeklärt. am freitagabend fand
die polizei die leiche der seit zehn tagen vermissten
archiv-mitarbeiterin Monika Neuenroth (49) in einem steinbruch
bei witzenhausen. dr. Winfried Mogge (59), der unter mordverdacht
verhaftete leiter des archivs, gestand, die frau bei einem
streit (am 18-07-2001 -pb-) im affekt getötet zu
haben. die kripo hatte blutspuren der vermissten im kofferraum
seines autos gefunden. mögliches mordmotiv: Monika
Neuenroth wusste details über die zweckentfremdung
von stiftungsgeldern durch Winfried Mogge. kurz vor seiner
verhaftung hatte Mogge versucht, sich das leben zu nehmen.<
BILD am SONNTAG, 29. juli 2001, nachrichten seite 13.
siehe auch:"ludwigsteiner blätter", 51. jahrgang,
heft 211/212, II./III. quartal 2001. und: interne mitteilung
an die mitglieder der "vereinigung jugendburg ludwigstein
e.v." vom 04-08-2001.
nur ein »kameraden-diebstahl« -
ende september 1943 wurde einer der beiden sowjetischen
piloten, der sich von den fürchterlichen misshandlungen
nicht erholt hatte, sterbend aus unserer baracke getragen.
"er konnte keine frage mehr beantworten!" zynisches gelächter
der erheiterten SS. einer der KAPOS zog den noch lebenden
bis auf die nackte haut aus. wir schrien uns vor leid
und empörung die lungen aus dem leib, trommelten
gegen die wände. die SS kam, den aufruhr zu unterdrücken.
die protestierer gegen die politik der heutigen "basta!-republik"
haben vielleicht ahnung von dem, was den aufbegehrenden
damals ... nur noch ungehemmter, noch barbarischer als
ihnen heute auf den strassen oder in den polizei-revieren
... in GESTAPO- und lagerhaft vonseiten der entfesselten
schläger geschah! aber der protest der häftlinge
liess sich nicht unterdrücken, heulte immer wieder
auf. und so wurde der KAPO schliesslich aus "rechtlichem
empfinden" heraus (so die SS) wegen "kameraden-diebstahls"
zu acht tagen dunkel-arrest verurteilt.
die häftlinge vereinbarten, den gangster nach der
entlassung aus dem arrest umzubringen. das erfuhr die
SS. der KAPO, der küchenbulle des messe-lagers war,
konnte am 4. oktober 1943, dem tag seiner entlassung aus
der dunkel-haft, aus dem lager fliehen. eine dirne, Cilly
Serves, bot ihm unterschlupf. ein jahr später war
er zum anführer der räuber- und mörderbande
aufgestiegen, für die seit den siebziger jahren von
wiedergutmachungs-betreibern, widerstands-schmarotzern
und nazistischen nutzniessern ... die auf sie nicht zutreffende
bezeichnung »edelweiss-piraten« (G) hergenommen
wird.
den familiennamen des KAPOS "Speck-Hännes", des von
den kölner gangstern von 1944 (und jenen der jahre
nach 1976) "Bomben-Hans" genannten ehemaligen GESTAPO-assistenten,
erfuhr ich erst im zusammenhang mit meinem engagement
gegen die geschichts-verfälschung von köln-ehrenfeld.
es war dieser name: Hans STEINBRÜCK.
sag' mir, wofür du stehst -
dieser menschenverachtende verbrecher wäre beinahe
von gewissenlosen, angeblich linken ... aber doch wohl
nur pseudo-linken polit- und geschäftemachern (H)
... zum deutschen nationalhelden hochstilisiert worden.
er aber war ein GESTAPO-anwärter, der zahlreiche
-ihm aufgrund seiner tätigkeit bekannt gewordene-
regimegegner zu geldzahlungen und zur hergabe von wertsachen,
wohnraum und möbel gezwungen hatte. das war selbst
seinen kriminellen GESTAPO-kollegen, vielleicht nur, weil
es ruchbar geworden war, zuviel. er verschwand als häftling
im KZ-lager buchenwald bei weimar, von wo aus er zum buchenwald-aussen-
und transportlager köln-messe verbracht worden war.
hier wurde er der anführer einer siebenköpfigen
bande, die sich aus sogenannten funktions-häftlingen
(KAPOS) zusammensetzte. diese verbrecher taten sich vor
allem dadurch hervor, dass sie neuankömmlinge, die
noch im besitz privater kleidung waren, dieser kleider
und anderen eigentums beraubten. mir nahmen sie einen
pullover ab, den meine mutter mir für den bevorstehenden
winter gestrickt hatte.
obwohl die kölner verbrechergeschichte -aufgrund
auch meines jahrelangen bemühens- im auftrage des
innenministeriums des landes nordrhein-westfalen vom "historischen
seminar für neue und neueste geschichte der universität
düsseldorf" wissenschaftlich längst als betrug
entlarvt wurde, wird sie, ihrem innersten charakter entsprechend,
in menschen-verachtender weise auch heute noch als widerstand
angeblicher "edelweiss-piraten" propagiert: die als »edelweiss-piraten«
beschimpften beteiligten am bündischen anti-nationalsozialistischen
widerstand damit diskriminierend und kriminalisierend!
der ungeheuerliche geschichts-betrug ist in wahrheit ein
anschlag auf die geschichte des deutschen widerstandes!
obwohl er heute von fragwürdig-angeblichen kommunisten
und tatsächlichen linken spinnern immer wieder in
vorträgen (und sogar in zeitschriften der antifa-verbände)
wiederholt wird, ist er von anfang an von nazis der übelsten
sorte unterstützt worden. ehemalige HJ-angehörige
und SS-leute (heute die clique der "schluss-strich-zieher")
haben damit den breiten widerstand einer autonomen volks-jugendbewegung
verächtlich machen können und sich so eine konstruktions-plattform
für die montage der eigenen geschichts-verfälschung
von der "sauberen Hitlerjugend" geschaffen, in der behauptet
wird, dass sie -und nicht antifaschisten und demokraten-
den "übergang vom dritten reich zur demokratie" vollzogen
habe. "sieg heil!"
(A)
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später
las ich Gerhart Hauptmanns werke "die ratten", "florian
geyer", "der ketzer von soana", "das abenteuer meiner
jugend". (viel zu wenig!). |
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(B)
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gemeint
war damals sowohl das fehlen des direkten zeit-bezuges
und freiheitlichen bekenntnisses ... wie auch das
der frischheit der moderne in inhalt und form. Hauptmanns
sprache wurde als ältlich, seine themen wurden
in der zeit des tobenden krieges als nur beschaulich
erlebt. das änderte sich in dem masse, wie
wir stärker wieder zur literatur fanden und
gleichzeitig von der rhetorisch ausgefeilten dialektischen
"spreche" der geschulten polit-funktionäre
abrückten. |
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(C) |
dankenswerterweise
half mir herr Rudolf Ziesche aus berlin bei der
auffindung des exakten textes aus der erzählung
"das meerwunder" in: Gerhart Hauptmann, sämtliche
werke, band VI, erzählungen und theoretische
prosa. propyläen verlag 1963. (seite 401).
Rudolf Ziesche hat in der handschriftenabteilung
der berliner staatsbibliothek nachlässe katalogisiert,
zuletzt in vielen jahren den grossen manuskript-nachlass
von Gerhart Hauptmann bearbeitet. das ergebnis
ist ein gedruckter katalog in 4 teilbänden:
"der manuskriptnachlass Gerhart Hauptmanns in
berlin" teil 1, ISBN 3-447-01871-2, wiesbaden
1977, teil 2, ISBN 3-447-02689-8, wiesbaden
1987, teil 3 und teil 4, ISBN 3-447-04242-7
buch- und bibliothekswissenschaft Harrassowitz
verlag, 2000
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(D) |
wir
befassten uns nach dem kriege mit den kanon-hirmen,
deren melodische gestaltung aus dem höhlenkloster
von kiew (kiewo petscherskaija lawra), der wiege
des russischen mönchtums, stammte. ein beispiel:
"kanon-hirmen der matutin vom fest der erhöhung
des hl. kreuzes". (etwa zur gleichen zeit, seit
ende der vierziger jahre, wurden spirituals, gospels
und blues von uns gesungen. ich erinnere, dass wir
1949 "st. james infirmary blues" und "follow, follow,
follow the drinking gourd" mehrstimmig einübten).
anfang des jahres 2001 sandte mir Alexej "axi" Stachowitsch
die broschüre "die starzen als herausforderung
an den westen" zu. verfasserin ist die angebliche
ehemalige KOMSOMOL-funktionärin dr. Tatjana
Goritscha, die 1980 aus der sowjetunion ausgewiesen
wurde. das werk beinhaltet einen vortrag, den sie
anlässlich des symposiums für psycho-therapie
und seelsorge (24-/28-051995) in gwatt, schweiz,
hielt. hierbei handelt es sich um ein primär
politisches, selbstverständlich antikommunistisches
werk, das nebenbei auch das geistlose leben des
westens angreift. |
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(E) |
die
von uns verwendete kleinschreibweise müsste
doch den an der geschichtlichen wahrheit interessierten
integren und kultur-geschichtlich gebildeten historikern,
die es auf diesem sektor aber augenscheinlich nicht
gibt, zu denken geben! denn es gab -neben dj.1.11-
nicht viele gruppen der jugendbewegung, die die
absolute kleinschrift benutzten. |
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(F) |
beim
ersten treffen der überlebenden häftlinge
der messelager von köln-deutz nach dem kriege,
das am 20-/21-05 1989 im messeturm stattfand, glaubte
ich den "lager-frisör" wiederzuererkennen:
einen polen, der sich devot bei den ... selbstverständlich
nur an anti-faschismus und nicht etwa an finanziellen
zuschüssen interessierten? ... gründern
des "AEL-köln-messeturm e.v." bedankte und
die haft im deutzer buchenwald-aussenlager als schöne
zeit lobte: "die deutschen haben uns immer viel
zu essen gegeben. wir haben nie hunger leiden müssen.
und auch die kölner bevölkerung war immer
lieb zu uns, wenn wir in der stadt schutt forträumen
mussten". und auch das war ohne jede ... merkantile
absicht so gesagt. (!) aber ob dieser unerträglich
schleimigen art und haltung dämmerte es mir:
der könnte es sein; den hast du so schon einmal
erlebt! für mich ist ausserdem erwähnens-wert,
dass Bernd A. Rusinek und Hannes Heer zu den machern
der veranstaltung zählten: |
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Hannes
Heer filmte die teilnehmer. ich bat ihn, die
von mir ausgehängten plakate für die von
ihm geplante dokumentation mit aufzunehmen: plakate,
womit ich ehemalige häftlinge aus ost und west
zu finden hoffte, die sich an die kommandanten der
SS-sträflings-baubrigaden erinnerten; zum beispiel
an Erich "iwan" "olka" Scholz. Hannes Heer nahm
die plakate auf; veröffentlicht wurden sie
in der dokumentation nicht. wo kommt Heer her? er
war der wissenschaftliche leiter des Reemtsma-ausstellungsprojektes
"vernichtungskrieg. verbrechen der wehrmacht 1941-1944",
das wegen mangelhafter recherchen zurückgenommen
werden musste, was "vermutlich den neo- und alten
nazis auftrieb gab". Hannes Heer trat noch am samstag,
den 17. märz 2001, als zeitzeuge bei einer
tagung des "arbeitskreises historische jugendforschung
in zusammenarbeit mit der sächsischen landeszentrale
für politische bildung" auf schloss siebeneichen
in meissen auf. (information von Dieter Hebig, 70825
korntal-münchingen). |
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Bernd
A. Rusinek war jener student von prof. dr. Peter
Hüttenberger (dem widerstands-begriffs-sinnstifter)
dem vom innenministerium des landes NRW aufgetragen
wurde, die kriminelle geschichts-verfälschung
um die räuber- und mörderbande von köln-ehrenfeld
zum gegenstand seiner dissertation zu machen. es
kam nur apologetik heraus: der innenminister Herbert
Schnoor (SPD) machte sich (in seinem brief vom januar
1988, den er an Romani Rose vom zentralrat der deutschen
sinti richtete, den schluss-satz von Bernd A. Rusinek
"ausdrücklich zu eigen": "vermutlich wird mit
dieser arbeit ein mythos zerstört, aber es
ist besser, wenn die linke (sic!) ihre mythen selbst
zerstört". (DIE LINKE ?! selbsternannt!) |
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dieser
brief wurde in der frankfurter rundschau vom 14.
januar 1988 veröffentlicht. ich bekenne hier
und bestehe darauf, dass ich einer solchen "linken"
niemals angehört habe. solche "linke" bestand
oder besteht wohl auch nur aus den übriggebliebenen
plebeischen banden und cliquen der spätsechziger,
siebziger und achtziger jahre, die nach geheimdiensten
und agents provokateurs stinken! (hier sind eben
die eigentlich "nach-achtundsechziger" gemeint!)
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es
ist interessant, dass Rusinek sich über die
leichtfertigkeit der archivleitung des hauptstaatsarchivs
NRW in düsseldorf lustig gemacht haben soll,
als er im herbst 1999 mit dem kölner studenten
und als rechtsradikal bekannten führer solcher
jugend, Ralf Küttelwesch, dort zusammentraf:
"man habe ihm ... einfach so ... sackkarrenweise
akten aus dem archiv herausgebracht". das erinnert
an Matthias von Hellfeld, der im auftrage eines
sammlers von "jugend-akten" mindestens 1800 aktenseiten
kopierte, um sie pro stück für DM 10.-
an diesen auftraggeber zu verkaufen. heute werden
die dokumente -auf disketten kopiert-am freien markte
verkauft. |
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erinnert
sei auch daran, dass Rusinek sich bei der suche
nach fall-spezifischen GESTAPO-akten des ehemaligen
mitgliedes der kölner informellen gruppen Wolfgang
Ritzer bediente, den er ohne jeden vorbehalt seitens
der archivleitung zur auffindung solcher akten mit
ins hauptstaatsarchiv nehmen konnte. und Ritzer
sammelte dort scheinbar ungestört akten für
seine zwecke ein ... auch solche, die von den geilen
und diskriminierungsüchtigen GESTAPO-kerlen
über gefallene mädchen angelegt wurden,
die von ihnen den »edelweiss-piraten«
zugeordnet wurden. solche akten gab Ritzer dann
-vielleicht im auftrage?- an dritte weiter, die
man möglicherweise zu einer strafbaren
veröffentlichung dieser würdelosen pamphlete
provozieren wollte. (?) |
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anders
als mit geschichtsverfälschern und -sinnstiftern
ging und geht das nordrhein-westfälische hauptstaatsarchiv
da mit paulus buscher um, der noch nicht einmal
die ihn persönlich betreffenden GESTAPO-akten
im archiv ungeschwärzt einsehen darf! datenschutz?
der schützt nur die täter! anti-nazis
bleiben zu ihren lebzeiten vogelfrei, die akten
der noch lebenden werden auch den nazis ausgeliefert;
die akten der nazis aber darf man erst dreissig
jahre nach deren "amtlich bestätigtem" tod
einsehen. der angeblich linke historiker Rusinek
frug den konkret rechten geschichts-studenten Küttelwesch
höhnisch-amusiert:"sagt der buscher denn überhaupt
noch was?!" |
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"doch,
doch", antworte ich Rusinek hier,"warten sie es
nur ab! ich habe noch sehr viel zu sagen; obschon
ich manchmal auch sprachlos bin, wenn ich die menschen
sehe, derentwegen ich gelegentlich so aufgeregt
war! jeder ein unschöpferischer kolporteur
dessen, was andere, im falle der GESTAPO die nazi-verbrecher,
in die welt setzten; jeder ohne praktische lebenserfahrung,
von der schule über die hochschule zu einem
job an der hochschule strebend; viele ohne eigene
familie und ohne soziale verantwortung für
eigene kinder, viele "vom paragraphen befreit sind
lenden und betten": fragwürdig-soziopathische
existenzen, aus steuergeldern bezahlt, schmarotzer
auf der wertschöpfung der allgemeinheit." |
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(G) |
es gibt einen elementaren unterschied zwischen den
gruppen, die von der GESTAPO und dem verhetzten
volk als "edelweiss-piraten" beschimpft wurden ...
und jenen existenzen, die sich -in völliger
unkenntnis dieses zusammenhangs- selbst so nannten.
diese konnten nur solche belanglosen oder auch kriminellen
strassenbanden sein, als die sie in den entsprechenden
linken und rechten "geschichts-legenden" beschrieben
werden. |
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(H) |
Henrik Broder nennt jene, die mit der juden-verfolgung
ihre geschäfte machen, "shoa-business-men";
Norman Finkelstein spricht analog sogar von der
"holocaust-industrie". die historiker, welche mit
ihren GESTAPO-akten-kompilationen und freien erfindungen
zur geschichte ... geschichts-marktnischen gefunden
haben und kasse machen, sind kaum anders zu bezeichnen.)
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